Freitag, 19. Oktober 2007

Tobi Schlegl

Tobi Schlegl ist der neue Moderator von „ExtraDrei“. Ich war geschockt. War „ExtraDrei“ nicht das witzige Satiremagazin vom NDR, und Tobi Schlegl nicht VJ, Nachmittagstalker und TV-Koch? Geht das denn: Eben noch die Unterschicht am Nasenring durch die Manege führen und jetzt schon der Politik eiskalt den Spiegel vorhalten? Was kommt als nächstes: Schreinemakers moderiert WISO? Ottfried Fischer „Germany’s Next Topmodel“? Ich wollte mich aber nicht von Vorurteilen leiten lassen – und habe gestern mal eingeschaltet. Ich kann nur sagen: Oh mein Gott!
Laut Schlegl ist „ExtraDrei“ die „letzte Rock n Roll Sendung im deutschen Fernsehen“. Wenn das stimmt, dann erkläre ich hiermit den TV-Rock n Roll offiziell für ausgestorben. Das war nicht „Rock n Roll“, was Schlegl mit Juso-Chef Björn Böhning veranstaltet hat, das war „Stop n Go“. Zähfließender Verkehr mit Bremsfallschirm. Sieht man mal von den wie immer soliden Einspielern ab, plätscherte die Sendung so dahin wie lauwarmer Latte Macchiato. Schlegl war bemüht witzig und subversiv zu sein, leider standen auf seinen grünen Scriptkärtchen nicht die aufregenden Ergebnisse irgendwelcher Vaterschaftstest, sondern nur Blabla. Das „Entweder/Oder“ Spiel mit Böhning dessen Regeln der Gast nicht verstand ging so steif über die Bühne ging wie eine Partie Topfschlagen im Altersheim. Wenn dass die Verjüngungskur der öffentlich-rechtlichen ist, Fernsehen für die Viva-Generation sozusagen, dann fordere ich Konsequenz: Mola Adebisi zum Heute-Journal!

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