Mittwoch, 24. Oktober 2007

Panel-Schlampen

In Deutschland herrscht wieder Inflationsgefahr, vor allem im Fernsehen: Die Panel-Schlampen sind los.
Bernd Hoecker ist so ein Kandidat. Ich will ihn gar nicht runter machen, er ist manchmal sogar witzig. Aber er gehört auch zu den Fernsehgesichtern, die an ein und demselben Abend in einem knappen Dutzend Sendungen gleichzeitig zu sehen sind. Beim „XXL Schiffeversenken“ darf Hoecker C-Promis nass machen, bei „Genial Daneben“ darf er blödeln und in der 70er Jahre-Show ein paar Worte zu seinem Wohnzimmer-Flokati verlieren („Hatte ich auch so einen!“). Was er in der „Großen Show der Naturwunder“ gemacht hat, weiß ich nicht mehr so recht. Wahrscheinlich das, was die Panel-Schlampen am besten können, nämlich einfach da sein.
Ich musste allerdings schon schlucken. Hoecker dachte ich, war ein Privatfernsehgesicht, was macht er dann beim ZDF. Es hat doch immer eine stabile Inzestschranke zwischen den öffentlich-rechtlichen und den Schmuddelkindern von Sat.1 gegeben. Überläufer gab es natürlich. Harald Schmidt hat es vorgemacht. Aber da war doch immer etwas Ketzerhaftes dabei. Die ständige Präsenz der Panel-Schlampen hat da eine neue Qualität erreicht. Mittlerweile verfügt die TV-Junta über eine Art mobile Eingreiftruppe von B-Promis, die sie sich gegenseitig hin und her schieben können. Meiner Meinung nach ist das das Inzestuöseste seit Nero gesagt hat „Ich bin Kaiser, ich kann auch meine Mama heiraten“
Was mich aber wirklich schockiert ist, dass Leute, die doch für Künstler gehalten werden wollen, so was mit sich machen lassen. Dass sie sich nicht zu schade sind brav zu staunen oder den Kasper zu machen. Nur so als reine Spachtelmasse, in einem löchrigem Showkonzept.

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