Montag, 1. Oktober 2007

LaFee – Wir Kinder vom Hauptschulmädchenklo

Mit LaFee komme ich nicht klar. Meine Probleme fangen schon beim Namen an: LaFee. Welche Fee soll das denn bitteschön sein? Die „Ey Du Wichser hast drei verfickte Wünsche frei-Fee“? Oder die „Wünsch dir was Du Arsch, oder ich polier dir die Fresse-Fee“?
Für die Pickelpresse der Pubertätsmagazine ist LaFee nur das „junge, rebellische Rockgirl, das singt, was es denkt.“ Die Songs klingen dann ein bisschen wie BravoGirl meets Tourette-Syndrom. Denn vor allem ist LaFee sauer. Auf Ex-Freunde, deren neuen Freundinnen, ihre ehemals besten Freundinnen und so weiter. Aber anscheinend auch auf den Akkusativ. Deswegen ignoriert sie ihn eiskalt. Ist ja auch völlig überbewertet der Akkusativ. Ich sag nur: „Beweg DEIN Arsch!“.
Hinter LaFees emanzipatorischer Leistung, als erster weiblicher Teenager Wörter wie Titten, Arsch, Scheiße und Schlampe in die typischen Pubertätslyrik einzubauen, lauert natürlich wieder eine PR-Maschinerie, die aus der Tochter eines rheinischen Brummifahrers und einer griechischen Imbissbesitzerin mal eben das rumrotzende Sprachrohr der benachteiligten Mädchenmassen macht. Denn LaFee motzt vor allem gegen die Schönen, die Reichen und die Gewinner. Die offene Aggressivität ist dabei nur Teil eines fein kalkulierten Tabubruchs. Die größte Innovation – die Erfindung des LaFee-Schläfen-Geweihs – schafft die Corporate Identity dazu. Für mich passt LaFee wie die Faust aufs Auge. Ihre Musik ist der perfekte Soundtrack für das Hauptschul-Mädchenklo.

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