Dienstag, 16. Oktober 2007

Ben Becker

Wissen Sie, wo der Teufel die Nacht zum 27. August verbracht hat? Nein? Bei Ben Becker auf dem Küchentisch. Sagt Ben Becker. Irgendwann hat sich Beelzebub dann noch eine Runde durch Beckers Blutbahn gegönnt – mit den bekannten Folgen. Der Stern nahm Becker in dieser Woche die Beichte ab. Auf ganzen Sechs Seiten. Ich frage mich: Muss das sein? So viel Selbstbeweihreicherung auf einmal.
Das Interview ist der Beweis, dass Becker noch mehr kann als nur Schauspielerei mit Arroganz zu verwechseln. Nein, Becker kann auch noch: gut gegen böse. Sein Beinahe-Drogen-Tod wird da mal eben in eine existentielle Begegnung mit dem Bösen an sich umgedeutet. Anstatt kleinlaut mitzuteilen, dass er sich einfach nur eine Überdosis gesetzt hat und dass das weder schön noch empfehlenswert ist, es sei denn man möchte eine ewige Zukunft ohne Steuererklärungen, wird das ganze hochgejazzt und eingebaut in das große Selbstinszenierungs-Feuerwerk, das Ben Beckers Karriere ist. Schließlich ist Ben Becker Künstler und unter Gott und Teufel macht er es nicht. Dazu passt auch sein neuestes Projekt - eine Bibellesung. Als ob die Bibel dadurch interessanter, relevanter oder zugänglicher wird, weil ein rotblonder Narziss sie von der Bühne reiert. Wenn ich der Teufel wäre, oder meinetwegen auch Jesus oder Gott-Vater persönlich, ich würde Becker verklagen. Wegen Rufschädigung.

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