Sonntag, 2. November 2008

Lauter Blogwarte?

Das Volk produziert Scheiße - vor allem im Internet. So denunziert Richard Wagner die Blogosphäre in der FAS von heute. Sie sei nicht mehr als der Spielplatz verbohrter, beschränkter "arbeitsweltlicher Asoziale", von denen man nichts lernen kann. Blogger seien nicht die mediale Avantgarde, sondern "arbeitslose Publizisten".

Wagner zieht den klaren Trennungstrich: Auf der einen Seite die festangestellten, arrivierten Qualitätsjournalisten und auf der anderen die geifernden Blogger. Diese Grenze gibt es aber so nicht. Gerade die FAS liefert mit Stefan Niggemeier ein Beispiel für jemanden, der in beiden Welten zu Hause ist: in der Blogosphäre und der Redaktion.

Natürlich schwirrt viel Unsinn durch das Netz. Aber darum geht es gar nicht. Wagner macht einen kruden Denkfehler, wenn er einzelne Blogs mit den Maßstäben eines Textchefes misst. Es geht um das Phänomen als Ganzes: Die abermillionen Publikationen, an denen sie jeder beteiligen kann, bilden zusammen einen Nährboden für wirklich Gutes. Nicht ohne Grund werden Blogger, die es geschafft haben, von den Medien hofiert. Genau, hier beginnt die Verlogenheit der Redakteure.

Ach übrigens, Herr Wagner, Ich bin nicht arbeitlos.

Keine Kommentare: