Freitag, 28. September 2007

SUVs

Warum hat es der gesunde Menschenverstand eigentlich so schwer sich durchzusetzen? Ganz klar. Er ist völlig untermotorisiert, hat zu schmale Reifen, zu wenig Drehmoment. Keinen dicken Auspuff, keine polierten Stoßfänger, schlicht keinen Sexappeal. Der gesunde Menschenverstand ist ein Toyota Corolla womöglich noch mit Hybridmotor.
Ganz anders das SUV. Das ist übersteigertes Selbstbewusstsein auf vier Rädern. Nur noch veredelt durch einen „Sylt-Silhouetten“ Aufkleber oder einem „St. Moritz – Top of the World“ Sticker.
Lange habe ich mich gefragt, wer solche Dinger überhaupt fahren will. Wer einen landwirtschaftlichen Großbetrieb führt, dachte ich, und sein Lieblingsschaf zum Date von der Koppel holen will, ja der braucht ein SUV. Aber in der Großstadt? Zwecklos. Autos für die man einen Truppenübungsplatz mittlerer Größe benötigt, um zu parken und die auf der Autobahn Geräusche machen wie der Bulle von Tölz beim Treppensteigen, kann doch wirklich niemand haben wollen. Allmählich aber komme ich hinter die Botschaft der Karre, die da lautet: Ich komme überall hin. Ich kann locker durch eure Vorstadt-Favellas cruisen und notfalls auch drüber hinweg, weil ich es geschafft habe und ihr nicht. Ich habe Geld UND Bodenfreiheit!
Bleibt die Frage, was SUV eigentlich heißt. So unglaublich vulgär? Wahrscheinlich.

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