Dienstag, 25. September 2007

Subway

Ich weiß nicht, was ich von einer Imbisskette erwarten soll, die auf Deutsch ‚Unterführung’ heißen müsste. Uringeruch? Graffiti? Einen Obdachlosen, der im Tablettwagen wohnt? Die bildungsnahen Schichten, werden jetzt einwenden: Dass das natürlich Amerikanisches Englisch ist und „U-Bahn“ bedeutet. Bleibt die Frage, ob das appetitlicher ist. Unterirdisch klingt es allemal.
‚Subway’ hat jedenfalls seinen Siegeszug durch die Republik angetreten. Da, wo ich früher meine Schuhe gekauft habe, gibt es jetzt also Sandwich. Würde mal gerne wissen, ob sich da auch geschmacklich etwas verändert hat.
„Jeden Tag ein leckeres Sub!“ schreit mich die neue Filiale an. Na gut. Jetzt mal Klartext zwischen potentiellem Kunden und U-Bahn-Unterführung: Was genau soll das sein? Ein U-Boot? Steno für „Sub-optimales Sandwich?“. Ich weiß es nicht, aber vielleicht kommt ja der Tag, an dem ich doch das Bedürfnis verspüre, ein überteuertes Butterbrot zu essen. Dann sitze ich zwischen lauter Leuten, die diese revolutionäre Innovation aus Teig und Fett feiern und träume von meiner eigenen Imbissbude. Die würde ich dann ‚Bahnhofstoilette’ nennen. Denn beim Namen darf man keine Kompromisse machen.

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